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Hamburg (ots) - Jedes Jahr erkranken in Deutschland etwa 500.000 Menschen an Krebs. Seit Anfang der 1970er Jahre hat sich die Zahl fast verdoppelt. Aber: Auch die Heilungen sind deutlich gestiegen. Das zeigt der Bericht zum Krebsgeschehen in Deutschland vom Robert Koch Institut. Heutzutage besiegen mehr als die Hälfte der Krebspatienten die Erkrankung, 1980 waren es weniger als ein Drittel. Hauptgrund hierfür sind nach Einschätzung der Wissenschaftler die Fortschritte in der Therapie. Die Strahlentherapie spielt hierbei neben Operation und Chemotherapie eine Hauptrolle, wie die Stiftung der Europäischen Gesellschaft für Radiotherapie und Onkologie mitteilt. Dabei erinnert die ESTRO Cancer Foundation, kurz ECF, auch an die Mutter der Strahlentherapie: Marie Curie.
Die Wegbereiterin der Strahlentherapie
Etwa jeder zweite Krebspatient bekommt heutzutage im Zuge der Therapie auch eine Bestrahlung. Einige Krebsarten können sogar nur durch Strahlentherapie geheilt werden. Und das verdanken wir einer Frau: Marie Curie. Die zweifache Nobelpreisträgerin entdeckte vor mehr als 100 Jahren die Elemente Radium und Polonium. Im Ersten Weltkrieg half die Radiologin zahlreichen verwundeten Soldaten mit ihren "Petite Curies". Die von ihr entwickelten Röntgenwagen machten es möglich, radiologische Untersuchungen in unmittelbarer Nähe der Front vorzunehmen. Als Hommage an die Mutter der Strahlentherapie startete die ESTRO Krebsstiftung anlässlich des 150. Geburtstages von Marie Curie im Herbst vergangenen Jahres eine große Kampagne. Im Mittelpunkt steht ein Animationsfilm, der das Leben der Wissenschaftlerin und die Entdeckung des Radiums zeigt. Das Video und viele weitere Informationen sind auf der eigens gestalteten Kampagnen-Website 150yearsmariecurie.org zu sehen.
Seit dem Einsatz von Marie Curie im Ersten Weltkrieg sind 100 Jahre vergangen. Mittlerweile hat die Radiotherapie in der Behandlung von Krebs Milliarden Menschen das Leben gerettet - pro Jahr hilft sie 1,5 Millionen Patienten. Aber wie funktioniert das genau? Was passiert bei der Bestrahlung? Zunächst einmal ist die Strahlentherapie im Gegensatz zur Chemotherapie eine lokale Behandlung. Konkret beutet das: Die Krebszellen werden mithilfe ionisierender Strahlung oder auch Teilchenstrahlung zerstört. Diese Strahlen schädigen die Erbsubstanz der Krebszellen, wodurch diese die Zellteilung einstellen und absterben. Der Tumor schrumpft oder verschwindet.
Mit Energie gegen Krebs
Dank intensiver Forschung sorgen inzwischen moderne Verfahren dafür, dass die Teilchen möglichst nur die Krebszellen treffen und kein gesundes Gewebe. Doch selbst wenn das der Fall ist, können die zelleigenen Reparatursysteme die Schäden am Erbgut wieder reparieren. Bei Krebszellen ist diese Fähigkeit deutlich verringert. "Die Radiotherapie spielt bei fast jeder Krebsart eine Rolle. Mal ist sie größer, mal kleiner. Auf jeden Fall ist sie bis heute bei der Behandlung von onkologischen Patienten in vielen Situationen unabdingbar", erklärt Prof. Dr. Claus Belka, Direktor der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie an der Universitätsklinik München. Besonders erfolgreich ist die Bestrahlung vor allem bei Brust- und Prostatakrebs, Bronchial- und Dickdarmkarzinomen, aber auch bei Kopf-Hals-Tumoren und Hirntumoren. Das bestätigt auch eine aktuelle wissenschaftliche Studie aus Australien. Danach erzielt die Strahlentherapie die größten Erfolge bei Gebärmutterhals- und Kehlkopfkrebs wie auch bei den anderen genannten Krebsarten.
Prof. Dr. Mechthild Krause, Direktorin der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus in Dresden erklärt: "Wir können mit Strahlentherapie die Tumorzellen so abtöten, dass der Tumor komplett geheilt ist. Karzinome und andere solide Tumore können letztendlich nur mit Strahlentherapie oder Operation bzw. mit einer Kombinationstherapie behandelt werden. Insofern hat die Strahlentherapie eine große Bedeutung bei der Heilung von Krebserkrankungen und ist nach der Chirurgie das am häufigsten angewendete Verfahren bei der Tumor-Behandlung."
Mit Ionen gegen Krebs
Obwohl die Radioonkologie seit mehr als 25 Jahren sehr erfolgreich angewendet wird, gibt es immer noch viele Missverständnisse rund um diese Behandlungsform. In erster Linie geht es um die Wirkungen und Nebenwirkungen der radioaktiven Strahlung. "Es fehlt nach wie vor die gute, systematische Aufklärung der Bevölkerung", berichtet Prof. Dr. Belka. "Das Kernproblem ist der Mangel an sachlichen Informationen. Viele Patienten befragen erst einmal 'Dr. Google'. Um hier die relevanten Informationen zu bekommen, muss man aber die richtigen Stichwörter kennen." Eine gute Anlaufstelle ist laut Professor Belka der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums. Auch die Deutsche Krebsgesellschaft liefert auf ihrer Website fundierte Informationen zu offenen Fragen.
Über ECF
Die ECF (ESTRO Cancer Foundation) wurde 2012 von der Europäischen Gesellschaft für Radiotherapie und Onkologie (ESTRO) ins Leben gerufen. Unser Ziel ist es sicherzustellen, dass jeder Krebspatient Zugang zu einer angemessenen und personalisierten Krebsbehandlung hat.
2020 wird die Anzahl der Krebspatienten in Europa ca. 3 Millionen erreichen, von denen über 50 % eine Behandlung benötigen, die eine Radiotherapie einschließt. Die ECF sorgt dafür, dass von Jahr zu Jahr mehr Patienten von der Radiotherapie profitieren und dass all diese Patienten Zugang zur Strahlentherapie erhalten.
Die ECF nimmt die Hindernisse in Angriff, die einer Behandlung der Patienten mit der für sie erforderlichen Radiotherapie im Wege stehen. Hindernisse wie fehlende Ressourcen - bezüglich Ausstattung, Personal und Ausbildung - und mangelndes Wissen über die Radiotherapie verringern die Chancen, den Patienten die für ihre Erkrankung am besten geeignete Behandlung zukommen zu lassen, und sie sind eine der Ursachen für die Lücke, die derzeit zwischen der optimalen und der tatsächlichen Nutzung der Radiotherapie in Europa besteht.
Wir setzen uns aktiv dafür ein, eine optimale Strahlenbehandlung zu ermöglichen: Die ECF-Projekte schaffen Bewusstsein und sichern das Verständnis durch Aufklärung über die Radiotherapie; sie unterstützen die Forschung und sorgen dafür, dass wissenschaftliche Daten für jedermann zugänglich und verständlich sind.
Für Ihre spezifischen Fragen steht Ihnen Prof. Dr. med. Claus Belka, Klinikdirektor der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Onkologie der Universität München, für ein Exklusiv-Interview zur Verfügung. Gern stellen wir den Kontakt für Sie her.
Alternativ bieten wir Ihnen ein fertiges Interview zum Thema "Radioonkologie: Die Forschung schreitet mit großen Schritten voran" mit Prof. Dr. Michael Baumann, Vorstandsvorsitzender und Wissenschaftlicher Vorstand des Deutschen Krebsforschungszentrum, an.
Pressekontakt:
Havas PR Germany
Frau Annegret Hengst
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Tel. 0172 - 698 75 52