Mainz (ots) - Vielleicht sorgt die CSU für eine rot-rot-grüne Regierungskoalition in Hessen. Ungewollt, natürlich. Wie kommts's? Jedenfalls im Lager der Grünen ist der Unmut über die bayerische Blitz-Hochzeit zwischen Christsozialen und Freien Wählern sehr groß. Das könnte in Hessen die Grünen zu noch höheren Höhenflügen treiben, sodass gemeinsam mit Linkspartei und SPD eine rechnerische Mehrheit möglich scheint. Vielleicht sogar mit den Grünen als stärkster Partei, was die verzweifelte Lage der 20-Prozent-Partei SPD noch drastischer in Erscheinung treten ließe. Ob Rot-Rot-Grün gut für Hessen wäre? Zweifel sind erlaubt, auch wenn in Hessen die erste deutsche rot-grüne Landesregierung, die es 1984 - 87 mit Holger Börner und Joschka Fischer gab, entgegen vieler Voraussagen nicht zum Untergang des Abendlandes führte. Wie sich heutzutage die Linkspartei mit der Bankenmetropole Frankfurt und dem Flughafen zurechtfinden würde, wäre die wohl entscheidende Frage. Wohl wahr, das ist sehr spekulativ, weil sich die SPD doch wohl eher in eine Groko flüchten würde, falls diese rechnerisch möglich ist. Sehr böse formuliert wäre das dann aber womöglich ein Selbstmord aus Angst vor dem Tod. Dass in Bayern CSU und Freie Wähler zueinander finden, ist für das Land - und darauf kommt es an - vermutlich sinnvoller, weil es in einer CSU-Grünen-Koalition wegen der Themen innere Sicherheit und Flüchtlinge von Anfang an wahrscheinlich nur geknallt hätte. Peinlich ist es allerdings schon, wie sich die Freien Wähler an die CSU herangeschmissen haben. Aber Stilfragen interessieren heutzutage ja kaum noch jemanden.
Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Zentraler Newsdesk
Telefon: 06131/485946
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!