Mainz (ots) - Bürokratie ist die Herrschaftsform der Verwaltung. Sie ist dann ein Segen für die Untertanen, wenn sie ihnen hilfreich zur Seite steht, wenn sie deren Handeln mit sinnvollen Regeln in sinnvolle Bahnen lenkt und wenn sie sie nicht unnötig gängelt, Zeit und Nerven kostet. Nicht immer ist der Staat der Böse; auch jede größere Firma kennt bürokratische Irrwege. Es jedem recht zu machen, ist freilich sowohl für staatliche als auch private Verwaltungen unmöglich. Und so kennt jeder amtliche Anforderungen und Vorgänge, die wegen ihrer Praxisuntauglichkeit das praktische Leben erschweren. Das ist nur selten lustig - dann, wenn der "Amtsschimmel" besonders laut wiehert, und immer nur, wenn man nicht selbst betroffen ist. Es kann richtig teuer und existenzbedrohend werden für Unternehmen, die sich nicht auf ihre eigentliche Arbeit konzentrieren können. Und es kann Leib und Seele der Menschen gefährden, etwa in der Pflege, deren Bedienstete unter bürokratischen Pflichten und Dokumentationsvorgaben leiden, die ihnen Zeit mit den Patienten stehlen. Die Initiative zum Bürokratieabbau, die nun im Kabinett verabschiedet wurde, muss deshalb ein Dauer-Arbeitsprogramm sein. Denn jeder darin investierte Euro spart mehr Geld an anderer Stelle. Zugleich muss aber auch klar sein: Es gibt eine ganze Reihe von Regeln, die notwendig sind, und an die sich auch künftig Unternehmen zu halten haben, denen jetzt der Bürokratieabbau generell zu langsam geht. Stets im Blick haben, was wirklich nötig ist, nicht wahllos Vorgaben aufbauen und sinnlose über Bord werfen - das muss der Weg sein.
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