25.03.2019 – 19:07
Mainz (ots)
Wer sich mit überzeugten Impfgegnern anlegt, kann sich warm anziehen. Eine sachliche Diskussion mit ihnen ist in der Regel schwierig bis unmöglich. Pseudowissenschaft und Verschwörungstheorien werden da ebenso munter vermischt, wie alternativmedizinische Ansätze und religiöse Überzeugungen. Dabei ist es grundsätzlich legitim, eine medizinische Behandlung kritisch zu hinterfragen und sich über Risiken und Nebenwirkungen zu informieren - gerade, wenn es um Kinder geht, die sensibler reagieren als Erwachsene. Impfen ist eine Abwägung zwischen Nutzen und Risiko. Beispiel Masern: Der Verlauf der Erkrankung kann lebensbedrohlich werden. Vor allem Kleinkinder unter einem Jahr, die zu jung für die Masernimpfung sind, sind hochgefährdet, ebenso wie geschwächte oder ungeimpfte Erwachsene. Wer mit seinem Nachwuchs "Masernparties" feiert, damit der sich bei erkrankten Kindern ansteckt, und auf eine Impfung verzichtet, handelt nicht nur dem eigenen Kind gegenüber verantwortungslos, sondern bringt auch andere in Gefahr. Eine Impfpflicht - ob erst einmal nur für Masern oder für weitere hoch ansteckende Krankheiten - sollte trotzdem immer das letzte Mittel sein. Besser ist Aufklärung. Wenn das nicht fruchtet und die Erkrankungszahlen steigen, und danach sieht es aktuell bei den Masern aus, darf eine Impfpflicht aber kein Tabu sein. Dann sollte zumindest die Aufnahme in eine Kita an eine Impfbescheinigung gekoppelt sein. Gut, dass Gesundheitsminister Jens Spahn das Thema anpackt und nicht vor dem sicheren Aufschrei militanter Impfgegner kuscht.
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