Als Mitglied der Deutsch-Russischen Parlamentariergruppe liege ihm das Verhältnis der Länder am Herzen. Er wolle daher »mit offiziellen russischen Stellen« sowie »gesellschaftlichen Organisationen und Privatpersonen« Beziehungen unterhalten.
Der AfD-Bundestagabgeordnete Robby Schlund will in Russland eine eigene Repräsentanz aufmachen.
Das berichtet der SPIEGEL in seiner aktuellen Ausgabe. Ende April schrieb der Parlamentarier aus Thüringen an den Direktor des Bundestags, er beabsichtige, »auf dem Gebiet der Russischen Föderation ein persönliches Abgeordneten-Büro zu eröffnen«. Als Mitglied der Deutsch-Russischen Parlamentariergruppe liege ihm das Verhältnis der Länder am Herzen. Er wolle daher »mit offiziellen russischen Stellen« sowie »gesellschaftlichen Organisationen und Privatpersonen« Beziehungen unterhalten.
Die Kosten für dieses Büro würde er nicht aus Abgeordnetenbezügen bestreiten, so Schlund, und bat den Chef der Parlamentsverwaltung, Staatssekretär Horst Risse, um Hinweise, »falls mein Vorhaben bundestagsseitig auf zwingende rechtliche Hindernisse stoßen sollte«.
In seiner Antwort vom 15. Mai weist Risse den AfD-Mann darauf hin, dass Abgeordnetenbüros nur im Geltungsbereich des Grundgesetzes zulässig seien. Zudem verstoße die Einrichtung eines Büros »zur Kontaktpflege mit offiziellen Stellen ausländischer Staaten« gegen die Zuständigkeit der Bundesregierung für den »Verkehr mit anderen Staaten«. Ein persönliches Büro im Ausland sei eine »rein private Angelegenheit«.
Dabei sei die Verwendung des Bundesadlers »in jedweder Form« untersagt und jeder Hinweis auf die Mitgliedschaft im Bundestag in geschäftlichen oder beruflichen Angelegenheiten unzulässig. Schlund, der mit einer Russin verheiratet ist, reiste 2018 als einer von neun AfD-Wahlbeobachtern auf Einladung Moskaus zu den dortigen Präsidentschaftswahlen. »Wir machen uns im Bundestag stark für Russland«, zitiert die russische Propaganda-Agentur »Sputnik« den Orthopäden und früheren NVA-Offizier.