Der deutsch-französische Grünen-Politiker Daniel Cohn-Bendit hat die Grünen aufgefordert, Robert Habeck als Kanzlerkandidaten aufzustellen.
„Für mich ist Robert Habeck ganz klar die Person, die als erster grüner Bundeskanzler in die Geschichte eingehen kann“, sagt Cohn-Bendit in einem Interview mit der Wochenzeitung DIE ZEIT.
Eine Partei könne in der heutigen Parteienlandschaft mit 25 oder 26 Prozent den Kanzler stellen. Die Grünen sollten „aufhören zu sagen, Habeck oder Baerbock.“ Cohn-Bendit: „Mein Wunsch wäre, dass Annalena Baerbock ihn vorschlägt und ein Parteitag Robert Habeck aufstellt“. Er traue Baerbock „diese Klugheit absolut zu“. Habeck verkörpere eine Sehnsucht nach „etwas Neuem“. Und weiter: „Die muss man kultivieren! Das ist Politik!“, sagt Cohn-Bendit, der auch den französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron berät und im Europa-Wahlkampf für diesen geworben hatte.
Cohn-Bendit fordert die Grünen zudem zu einer neuen Debatte um die Atomkraft auf: „Ich bin immer noch gegen Atom, ich sage nur: Wenn man die Priorität des Klimawandels ernst nimmt, muss man den Ausstieg aus der Atomenergie vielleicht ganz anders diskutieren und über verschiedene Geschwindigkeiten sprechen. China kann nicht gleichzeitig aus der Atomenergie aussteigen und aus der Kohleindustrie. Die ökologische Bewegung muss in der Lage sein, das neu zu diskutieren.“