Mainz (ots) - Obwohl es den Kalten Krieg der Sowjetära nicht mehr gibt, ist die Welt nicht wirklich sicherer geworden. Es gibt den großen asymmetrischen Krieg gegen den Terror, und es gibt zahlreiche "normale", das heißt: regional begrenzte militärische Auseinandersetzungen oder Brandherde. In Afghanistan scheint sich der Westen, inclusive der USA, entschlossen zu haben, eine gefährliche Lebenslüge zu beerdigen: die von der Beherrschbarkeit des Taliban-Terrors durch afghanische Sicherheitskräfte. Der Ukraine-Konflikt ist ungelöst, Putins - wenn auch kalkulierbares - Machtstreben ungebremst. Und was von Nordkorea zu erwarten ist, erscheint eher als psychiatrische denn als politische Frage. Da ist eine europäische Verteidigungsunion eine überlegenswerte Option. Aber vor Illusionen sei gewarnt. Zwar ist eine Emanzipation von dem Amerika, das derzeit noch nicht mal eine Wiederwahl Trumps ausschließen kann, in psychologischer Hinsicht gut - aber selbstredend nicht in Ansätzen eine Alternative zur Nato. Dass in dieser Nato auch jemand wie Erdogan Befehlsgewalt besitzt, steht auf einem anderen Blatt, auch das muss vorläufig ertragen werden. Zwar mag eine europäische Verteidigungsunion auch Synergieeffekte bei Personal und Material mit sich bringen. Aber sie wird es den Einzelstaaten nicht ersparen, eine Menge Geld in die Hand zu nehmen, denn Sicherheit ist nicht nur ein hohes, sondern auch ein teures Gut. Nicht zuletzt für Deutschland, wo die Berichte über fluguntaugliche Flugzeuge und seeuntaugliche Marinehubschrauber seit mindestens zwei Jahren blankes Entsetzen hervorrufen.
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