Würzburg (ots) - Zum Welt-Toilettentag am 19. November mahnt die DAHW den Zugang zu sanitären Anlagen in allen Ländern an. Mehr als die Hälfte der Menschen in Entwicklungsländern ist dies bislang verwehrt geblieben. Dadurch sterben jährlich 300.000 Menschen an Schistosomiasis. Krankheiten wie Schistosomiasis könnten stark eingedämmt werden, wenn alle Menschen nicht nur Zugang zu sauberem Trinkwasser, sondern auch zu sanitären Anlagen hätten. Mit diesem Argument fordert die DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe zum Welt-Toilettentag mehr Investitionen für "stille Örtchen" in Entwicklungsländern. In Deutschland und anderen reichen Ländern sind "Wildpinkler" lediglich ein Ärgernis. Besonders in Städten, auf Parkplätzen, oder rund um Jahrmärkte und Festzelte sind die betroffenen Bereiche schnell am Geruch zu erkennen. Für Anwohner oder andere Nutzer der betroffenen Orte ist das ärgerlich.
Anders in den Ländern des Südens: Krankheiten wie Schistosomiasis können sich nur ausbreiten, wenn Fäkalien in Kontakt mit frischem Wasser gelangen und sich so der Kreislauf der Parasiten schließt (siehe Infografik - www.dahw.de/presse). "Wildpinkeln" ist hier eine große Gefahr, allerdings sind auch die Gründe dafür völlig verschieden. Während es in Deutschland oder anderen reichen Ländern kaum an Toiletten mangelt und der Grund für das Ärgernis oft Bequemlichkeit ist, sieht es in vielen Teilen der Welt anders aus: In Entwicklungsländern fehlen Toilettenanlagen, besonders im ländlichen Bereich. Häuser sind oftmals so klein, dass dort keine Anlage installiert werden kann.
Lösungen sind zentrale Toilettenanlagen in den Dörfern, sofern sie in direkter Nähe zu Orten installiert werden, wo die Menschen sich oft aufhalten: z.B. an Schulen oder Gemeinschaftsplätzen. Im Mindeststandard muss unbedingt enthalten sein, dass Abwasser nicht an die Oberfläche treten und so in stehende oder fließende Gewässer gelangen kann.
Gemeinsam mit dem Missionsärztlichen Institut Würzburg betreibt die DAHW derzeit in Mwanza ein kombiniertes Forschungs- und Hilfsprojekt zu Schistosomiasis. Hier, in Tansania am Südufer des Victoriasees, sind in den Fischerdörfern mehr als 80% der Menschen mit Schistosomiasis infiziert, bei Kindern unter 14 Jahren beträgt die Infektionsrate sogar annähernd 100%.
Um das zu ändern, muss der Kreislauf der Schistosomiasis-Erreger durchbrochen werden. Ein zentraler Punkt dabei ist, dass Abwasser von sanitären Anlagen nicht mehr in Bäche, Flüsse oder den See gelangen darf. Der Bau von Toilettenanlagen ist daher überlebenswichtig für die Menschen rund um Mwanza.
Mehr Infos zu Schistosomiasis: www.schisto.de
Pressekontakt:
Jochen Hövekenmeier
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