Hamburg (ots) - Die ehemalige Eiskunstläuferin Katarina Witt hält es für ein Glück, dass sie kaum Zeit hatte, sich mit ihrer Stasi-Akte zu beschäftigen. "Ich habe alle 3000 Seiten kopiert, weggepackt und verdrängt", sagt die weltbekannte Athletin im Interview mit dem Magazin stern.
Witt wuchs in der DDR auf und wurde von der DDR-Staatssicherheit beobachtet, seit sie acht Jahre alt war. In den 27 Ordnern ihrer Akte wurden sogar intime Treffen in Hotels im Minutenprotokoll vermerkt. Sie habe die Akten allerdings nie komplett gelesen. Neue Produktionen in Amerika, TV-Ereignisse und Eis-Shows hätten sie derartig auf Trab gehalten, dass sie das Thema Stasi von sich wegschieben konnte. "Alles, was hinter der Bande war, das hat mich nicht erreicht", sagt sie. Das Eis habe sie gerettet.
Die Tatsache, dass ihr Beruf stets den Lebensmittelpunkt bildete, hieß aber auch, dass sich das Privatleben unterordnen musste. Eine Traumhochzeit habe nie auf ihrem Lebensplan gestanden. Wenn sich das Eislaufen mit der Beziehung vereinbaren ließ, sei es gut gewesen. "Wenn nicht, kam ein neuer Mann."
Witt, die am 3. Dezember 50 Jahre alt wird, sieht ihre Altersangabe als eine abstrakte Zahl an. Schönheitsoperationen lehne sie allerdings nicht ab. "Aber ich würde mein Gesicht so behalten wollen, wie es gelebt ist. Ein paar Falten müssen bleiben."
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