Mainz (ots) - Da sich die Amerikaner bisweilen selbst als "Gottes eigenes Volk" bezeichnen, sei bei aller weltanschaulichen Unparteilichkeit dieser Satz erlaubt: Gott sei Dank ist ein Jahr der Amtszeit Trumps vorüber. In diesem Jahr hat sich deutlich erwiesen, dass Trumps Sieg bei den Wahlen eine Art von Heimsuchung ist. Kann man ihm zugute halten, dass nichts irreparabel Schreckliches passiert ist? Nun ja. Auf Hawaii hielten die Menschen es kürzlich jedenfalls für möglich, dass Raketen sie treffen. Hintergrund ist Trumps bizarrer Konflikt mit Nordkorea. Sein Spruch von den "Dreckslöchern" empört zu Recht innerhalb von Sekunden halbe Erdteile. Das spricht Bände. Er hetzt und spaltet. Zwar geht es Amerikas Wirtschaft gut, aber das ist nicht sein Verdienst, und profitieren wird davon zuerst einmal die Wall Street, nicht aber das Heer von Arbeitslosen. Wodurch Trump - abgesehen von russischer Unterstützung - bei der Wahl siegen konnte, ist immer noch ein Mysterium. Vor allem aber lehrt der Fall: Chauvinistische Krawallmacher können unter bestimmen Bedingungen überall an die Machthebel gelangen. Die Demokratische Partei der USA muss sich, dem Land und der ganzen Welt zuliebe, Gedanken über intelligente Politik und den Wahlkampf 2020 machen. Dass als Gegenkandidatin für den Megapopulisten Trump derzeit, wegen einer einzigen Rede, die Talkmasterin Oprah Winfrey im Gespräch ist, kann nicht wirklich beruhigen. Trump hat die Mitte geräumt; wenn die Demokraten nicht nach links rücken, können sie das ausnutzen. Und warum nicht mit jemand ganz Normalem, Mann oder Frau.
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Torsten Boor
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