Baden-Baden (ots) - Samstag, 20. Januar 2018 (Woche 4)/19.01.2018
18.15 RP: Landesart
Moderation: Ariane Binder
Am 18. Januar wird die begehrte Carl-Zuckmayer-Medaille im Mainzer Staatstheater an die deutsch-japanische Autorin Yoko Tawada verliehen. Die 1960 in Tokio geborene Schriftstellerin arbeitet mit Sprachspielen und Wortwitz kulturelle Unterschiede heraus, reißt europäische und östliche Mythen aus dem Zusammenhang und schreibt sie auf originelle Weise um.
Landesart begibt sich anlässlich dieser Ehrung auf eine Reise durch die rheinhessische Heimat des großen Literaten Carl Zuckmayers, der die meisten Jahre seines Schriftstellerlebens im Exil verbrachte. Moderatorin Ariane Binder landet im Marbacher Literaturarchiv und durchstöbert dort den Nachlass Carl Zuckmayers, dessen aufsehenerregendstes Stück wohl der "Geheimreport" sein dürfte, in dem Zuckmayer Berichte für den amerikanischen Geheimdienst über die Gesinnung deutscher Intellektueller schrieb. Im Interview trifft sie auf die neue Leiterin des Marbacher Literaturachivs, Sandra Richter. Die hat gerade eine "Weltgeschichte der deutschsprachigen Literatur" herausgebracht und ist Expertin für den Zusammenhang zwischen Sprache und Heimat. Ein Kapitel ihres Buches ist der diesjährigen Zuckmayer-Medaillen-Trägerin Yoko Tawada gewidmet.
Darum geht's: Die Preisverleihung der Zuckmayer-Medaille
"Landesart" ist dabei, wenn am 18. Januar, Zuckmayers Todestag, die 39. Carl-Zuckmayer-Medaille verliehen wird - im Andenken an den großen rheinhessischen Schriftsteller "für Verdienste um die deutsche Sprache und um das künstlerische Wort". Es wird an frühere Preisträger wie Friedrich Dürrenmatt, Mario Adorf oder Edgar Reitz erinnert und der rote Teppich ausgelegt, auf dem - alle Jahre wieder - schillernde Prominenz zu erwarten ist.
Zuckmayer und sein (Sprach)exil
Vor den Nazis in die USA geflohen, litt Zuckmayer unter seinem Sprachexil. Erfolglos versuchte er sich als Drehbuchautor in Hollywood, um als Farmer in Vermont ein ganz neues Leben anzufangen. Als der Zweite Weltkrieg vorbei war, fragte der amerikanische Geheimdienst einen Bericht über die Geisteshaltung der deutschen Intellektuellen an. Für Zuckmayer war dieser Auftrag die Gelegenheit, in die geliebte Heimat zurückreisen zu dürfen. Er willigte ein und begann wieder zu schreiben - in einem neuen Deutschland. Und auch seine Sprache war nach Jahren des Exils nicht mehr dieselbe.
Porträt Yoko Tawada
Yoko Tawada lebt in Berlin, ist aber in zwei Kulturen zuhause. Sie kam in den 80er-Jahren aus Tokio nach Deutschland und verlegt ihre Bücher seitdem im Tübinger Konkursbuch-Verlag. Ihre Spezialität sind so witzige wie schlaue Beobachtungen vom erheblichen kulturellen Unterschied zwischen den beiden Nationen - zuletzt in einem Buch, das das Leben des berühmten Eisbären Knut als Migrationsgeschichte beschreibt. Wichtige Fragen, die darin beantwortet werden, sind: Warum können Japaner nicht einfach mal "Ich liebe Dich" sagen? Und wie ist das genau mit dem Migrationshintergrund von Eisbären?
Am Donnerstag, den 18.Januar, erhält Yoko Tawada die Carl-Zuckmayer-Medaille für besondere Verdienste um die deutsche Sprache. Sie steht damit in einer Traditionslinie, die von Herta Müller und Udo Lindenberg über Bruno Ganz, Sven Regener bis zu Joachim Meyerhoff reicht. Wir haben die Autorin beim konservierten und präparierten Eisbären Knut im Berliner Naturkundemuseum getroffen.
Dienstag, 23. Januar 2018 (Woche 4)/19.01.2018
20.15 Marktcheck
Hendrike Brenninkmeyer moderiert die Sendung. Zu den geplanten Themen gehören:
Parkplatzärger - wenn nach dem Einkauf das Knöllchen wartet
Zurück von einem kurzen Einkauf, sind so manche Kunden überrascht über ein teures Knöllchen an der Windschutzscheibe. So auch "Marktcheck"-Zuschauerin Petra Knoll aus Kirchheim am Neckar. Sind solche Strafzettel rechtens? Was können Betroffene tun? Ein "Marktcheck"-Reporter recherchiert verdeckt in einem privaten Unternehmen, das Kundenparkplätze kontrolliert und überwacht. Er zeigt die Methoden der Kontrolleure und klärt auf, warum die Firma jetzt ihre Hinweisschilder auf den Parkplätzen ändern will.
Mogelpackung - wie Verbraucher getäuscht werden
Hersteller können ohne Ankündigung die Zutatenliste ihrer Produkte ändern. Käuferinnen und Käufer bemerken das erst am Geschmack - der meist dadurch nicht besser wird. So ist "Nutella" längst nicht mehr der Brotaufstrich, der er ursprünglich einmal war. Auch im Milka-Riegel Nussini sind heute deutlich weniger Nüsse als früher. Was steckt hinter diesem Vorgehen der Unternehmen?
Gehacktes - wenn plötzlich Schwein statt Rind drinsteckt
Nicht immer enthält Hackfleisch aus dem Supermarkt das, was auf der Verpackung steht. "Marktcheck" prüft abgepacktes Rinderhack im Labor und ein Burgerbrater aus Stuttgart testet Geschmack und Qualität.
Bettwanzen - warum die Blutsauger auf dem Vormarsch sind
Immer mehr Urlauber bringen Bettwanzen aus dem Urlaub mit nach Hause. "Marktcheck"-Zuschauer aus Karlsbad wurde im Urlaub auf Rhodos mehrfach von Bettwanzen gebissen. Wie gefährlich können diese Bisse sein? Und was hilft, wenn die kleinen Blutsauger in Kleidern und Koffern mit nach Hause reisen?
Arbeitsrecht - was kann sich der Chef alles erlauben?
Müssen sich Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nicht vergütete Überstunden oder sich plötzlich ändernde Arbeitszeiten gefallen lassen? Darf der Arbeitgeber einen Nebenjob so einfach verbieten oder die Mails der Mitarbeiter lesen? Hat es rechtliche Konsequenzen, wenn man Chefin oder Chef in einem privaten Facebook-Eintrag beleidigt? "Marktcheck"-Rechtsexperte Karl-Dieter Möller erläutert Rechte und Pflichten von Arbeitnehmern.
Donnerstag, 25. Januar 2018 (Woche 4)/19.01.2018
22.45 Kunscht! Kultur im Südwesten
Moderation: Denis Scheck
Geplante Themen:
Filmfestival Max Ophüls Preis - vor Ort beim wichtigsten Forum für den deutschsprachigen Nachwuchsfilm in Saarbrücken!
Mensch und Natur - zu Besuch beim Autor und Künstler Stephan Kaluza, dessen Werke demnächst in Koblenz zu sehen sind!
Schluss mit lustig? - wie das neue Netzwerkdurchsetzungsgesetz Satire behindert!
Freitag, 16. Februar 2018 (Woche 7)/19.01.2018
18.15 BW+RP: Fahr mal hin
Ganz schön viel Holz Unterwegs im Idarwald
Die Region um den Idarwald baut auf die Holzwirtschaft - und das schon ziemlich lange! Die hügelige Hunsrückregion zwischen Rhaunen, Idar-Oberstein und Morbach ist eine Waldregion - geerdet und ruhig. Eine Landschaft für die Seele. Försterin Gisela Kadisch aus Rhaunen setzt auf die Magie des Waldes. Mit ganz eigenen Aktionen pflanzt sie Kindern und Jugendlichen die Liebe zum Wald ins Herz - öffnet die Augen für die Unglaublichkeiten der Natur. Gerd Dahlheimer bringt große Kultur ins winzige Hottenbach: KaFF - das heißt "Kultur auf Feld und Flur". Dahinter steckt ein Gasthof mitsamt einem Tanzsaal aus den 1950er Jahren. Dort läuft ein hochaktuelles Kabarettprogramm von Max Uthoff bis Anna Mateur.
Dettmer Fischbeck, Weltreisender und Rückkehrer, hat sein Herz an die alte Dorfschmiede in Herrstein gehängt. Der Mediengestalter restauriert das Haus so, wie er es als Kind noch kannte. Anne und Jürgen Tatsch-Fink sind zwei Erdverbundene, die für ihr Leben gern ackern und in ihrem Hottenbacher Scheunenlager Gemüse anbieten, das sie mit eigenen Händen aus der Erde geholt haben. All das sind Menschen, die dem Idarwald Leben einhauchen, mit Ideen, Energie und viel Willenskraft. Die Zeichen stehen auf Zukunft - in einem sonst so ruhigen Landstrich.
18.45 RP: Landesschau Rheinland-Pfalz
Geichlingen liegt in der Eifel, nicht weit von der luxemburgischen Grenze entfernt. Die Hauptstraße von Geichlingen führt gar nicht mitten durchs Dorf, wie man vermuten könnte, sondern sie ist eher eine Umgehungsstraße. Das ist auch gut so, fahren auf ihr doch unzählige Autos von Bitburg Richtung Vianden in Luxemburg und umgekehrt. Ein Umstand, der für einige Erfolgsgeschichten Grundvoraussetzung ist. Ohne die überaus präsente Lage an der Durchgangsstraße wäre das Möbelhaus Thiex sicherlich nicht so groß geworden. 200 Menschen finden hier heute Arbeit, nicht schlecht bei gerade mal 440 Einwohnern. Das Erfolgsrezept: In der eigenen Schreinerei können fast alle Kundenwünsche individuell erfüllt werden. Ein Stück weiter die Hauptstraße entlang hat ein landwirtschaftlicher Betrieb auch eine rasante Entwicklung genommen. Neben der Muttertierhaltung zählen mittlerweile eine Schnapsbrennerei, Ferienwohnungen und ein Landhotel zu den Einnahmequellen. Die Entwicklung schreitet weiter voran. Zurzeit wird ein neuer Bio-Laden direkt an der Hauptstraße eröffnet. Und auch das altehrwürdige "Geichlinger Gasthaus" hat nach acht Jahren Pause wieder einen neuen Pächter gefunden. Neues mit Traditionellem vermischen: Ein Konzept, das in der Hauptstraße von Geichlingen aufzugehen scheint.
Freitag, 23. Februar 2018 (Woche 8)/19.01.2018
18.45 RP: Landesschau Rheinland-Pfalz
Erlenbach liegt im Dahner Felsenland, rund zehn Kilometer von der französischen Grenze entfernt. Etwa 350 Menschen sind in der pfälzischen Gemeinde zu Hause. Über dem Ort thront die eindrucksvolle Burg Berwartstein, ein Gemäuer aus dem zwölften Jahrhundert. Die ehemalige Raubritterburg ist vor allem im Sommer ein beliebtes Ausflugsziel im Pfälzerwald. Unterhalb der Burg erstreckt sich die Hauptstraße von Erlenbach, vorbei an der Kirche, einem Gasthaus und mehreren Ferienwohnungen. Im Winter verirren sich allerdings nur wenige Touristen in den Ort.
Den Linsenbühler Hof gibt es seit Anfang der 2000er in der Straße. Familie Eichberger züchtet Schafe und vermarktet alles rund um die Tiere. Käse, Fleisch, aber auch Lammfelle. Zum Betrieb gehören auch Rinder und mittlerweile sogar einige Wasserbüffel, die sich in den feuchten Talauen des Erlenbachs als biologische Rasenmäher betätigen.
Vor Kurzem hat sich auch eine naturverbundene Kräuterfrau in der Straße angesiedelt. Sie ist gerade dabei, ein Haus auf Vordermann zu bringen, das über Jahre leer gestanden hat. Irgendwann will sie hier mal ein kleines Kräuterlädchen aufmachen und ihre Produkte verkaufen. Es tut sich also was in der Hauptstraße. Trotzdem ist hier vieles, wie es immer war. Da gibt es zum Beispiel noch eine Mühle, die noch vollkommen erhalten ist. Bis in die 1990er-Jahre wurde hier noch Getreide gemahlen. Und auch im Gasthaus zum Berwartstein ist vieles wie früher. Familie Topitsch bewirtet es seit 45 Jahren. Inzwischen haben sie das Rentenalter schon längst erreicht. Doch ans Aufhören verschwenden sie kaum einen Gedanken.
Montag, 26. Februar 2018 (Woche 9)/19.01.2018
20.15 Land - Liebe - Luft
Wenn die Familie die Firma ist Die Leute vom Hofgut Sachsen-Wagner
Uschi und Wolfgang Wagner haben einen Traum: Gemeinsam mit ihren Kindern möchten sie ihren Hof in die Zukunft führen - sodass auch die junge Generation davon leben kann.
Nur ein Katzensprung von der luxemburgischen Grenze liegt der Hof der Wagners in Geichlingen, einem kleinen Dorf in der Südeifel. Trotz der abgeschiedenen Lage gibt es für die Wagners keinen schöneren Platz auf dieser Welt. Und langweilig wird's auch nie. Ein Bauernhof, auf dem immer was los ist. Die Familie hat sich den modernen Anforderungen der Landwirtschaft angepasst und entwickelt gemeinsam Projekte, die viel Mut erfordern. Neben der Zucht von Biorindern stellen die Wagners Bio-Öle und Brände her, betreiben eine Biogasanlage und betreuen Gäste in den eigenen Ferienwohnungen. Bei all der Arbeit ist es ein Glücksfall, dass beide Kinder mit Begeisterung dabei sind. Sohn Fabian will auf dem heimischen Hof bleiben. Noch besucht er das Gymnasium, aber in jeder freien Minute hilft er seinem Vater im Betrieb. Tochter Saskia macht gerade ein soziales Jahr und kümmert sich nebenbei um die Tiere auf dem Hof. Der Tatendrang der Wagners scheint unbegrenzt. Ihre neusten Projekte: weitere Ferienwohnungen, ein Café und eine Kochschule. Eine Bauernfamilie macht sich fit für die Zukunft, ohne Angst vor großen Plänen. Die Wagners: vier Personen, zwei Generationen, ein Ziel.
Dienstag, 27. Februar 2018 (Woche 9)/19.01.2018
Tagestipp
23.00 So lacht der Südwesten Chako Habekost und Öczan Cosar
Der eine babbelt pfälzisch, der andere schwätzt schwäbisch. Der eine ist promovierter Sprachwissenschaftler, der andere ausgebildeter Zahnarzthelfer und Sportlehrer. Der eine: Christian "Chako" Habekost, gebürtiger Mannheimer und Pfälzer aus Passion; der andere: Özcan Cosar, türkischstämmiger Schwabe aus Stuttgart. So unterschiedlich die beiden auch sein mögen, eines haben sie gemeinsam - sie sind Comedians. Sie beobachten ihre Mitmenschen und den Alltag genau und ziehen daraus die mitunter schrägsten Schlüsse, sei es beim Weinfest mit einer fulminanten Philosophie des "Pälzer Schorle" oder im Stuttgarter In-Restaurant und seinen trendigen Besuchern. Dass Özcan und Chako auch vor großem Publikum ihr Comedy-Metier beherrschen, beweisen sie auf der Festivalbühne des 'SWR Fernsehen Familienfestes'.
Freitag, 02. März 2018 (Woche 9)/19.01.2018
Tagestipp
21.00 Handwerkskunst! Wie man einen Bilderrahmen baut
Jedes Bild braucht den passenden Rahmen, der es wirkungsvoll in Szene setzt. Klar, einen 08/15-Rahmen bekommt man in jedem Baumarkt. Wenn es aber um das Lieblingsbild oder ein wertvolles Stück geht, soll es vielleicht doch ein individuell gestalteter Rahmen sein. Reinhold Müller baut in seiner Mainzer Werkstatt Bilderrahmen nach Maß und Kundenwunsch - seit mehr als 35 Jahren.
Die Herstellung von hochwertigen Einzelstücken aus Holz ist ein Handwerk, das nicht mehr viele beherrschen. Reinhold Müller benötigt dafür Fähigkeiten eines Tischlers, eines Glasers und eines Vergolders. Vor allem aber baut er auf seine langjährige Erfahrung und sein gutes künstlerisches Auge. Viele Arbeitsschritte sind nötig, um einen Bilderrahmen nach Maß zu bauen. Die Holzleisten für den Rahmen werden zugeschnitten, grundiert, geheftet und nachbearbeitet. Das passende Glas wird geschnitten und mit dem Glasschneider gebrochen, ein Passepartout ausgewählt, gefärbt und verziert. Und am Ende entsteht ein handgefertigter Rahmen, der das Bild optimal zur Geltung bringt.
Pressekontakt: Grit Krüger, Tel 07221/929-22285, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! An die Programmredaktionen Fernsehen
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